Mittwoch, 28. Dezember 2011

_ÄSTHETISIAKUM_

Angenommen, heute würde ich meines einmal nicht einnehmen. Nur einen einzigen Tag ohne dieses auskommen zu müssen, was genau würde das in meinem Fall bedeuten? Einen Hemdärmel kann man umkrempeln. Ein Hosenbein auch. Aber sich selbst? Würde man sich bereits bei dem bloßen Gedanken daran – also auch ohne dass die eigentliche psychische Ermangelung überhaupt mutierend Einfluss auf das Subjekt nehmen könnte – aufreiben, sich mit sich selbst überwerfen, und sich womöglich sogar selbst zerfleischen? Warum ist es so schwierig, ob des vorhandenen Bewusstseins, den offensichtlichen Pfad zu beschreiten, und den greifbar nahen Strang zu packen? Es wäre ein Leichtes. Für manch Einen ist es das auch. Selbstgeißelung als Folgeerscheinung einer freiwillig auferlegten Ungleichberechtigung.

Ergo: Durch die Einnahme des Ästhetisiakums gestaltet sich das Dasein als eine unnötig Kräfte zehrende und Nerven aufreibende Abseitsfalle. Nimmt man es nicht ein, erträgt man sich selbst nicht mehr.

Aber welche Wahl bleibt mir dann noch?


© 2006 GsP

_AUF DIE LÄNGE_

Das hat sie gesehen,
nimmt Kenntnis von mir.
Sah sie längst schon dort stehen,
wie nachlässig von ihr.

Das wird sie jetzt grämen,
doch es darf nicht.
Ihr Blick macht mich schämen,
beobachtet mein Gesicht.

Das wird sie erzwingen,
kommt auf mich zu.
Soll es ihr doch gelingen,
gibt sowieso keine Ruh.

Das macht sie richtig,
sie betört mich.
Um mich herum alles nichtig,
so verstört bin ich.

Sie beugt sich herab,
durchdringt mich.
Nichts von dem was ich hab
nimmt sie sich.

Sie berührt mich kaum,
sieht sich vor.
Flüstert behutsam wie im Traum
mir lustvoll ins Ohr.

Sie versteht sich darin,
mich zu umgarnen.
Allein schon ihr Duft
sollte mich warnen!

Das beherrscht sie gut,
saugt an meinen Lippen.
An meine Stirn stößt ihr Hut,
ihre Haare sanft wippen.

Sie erzeugt Bilder in mir,
sie weiß das.
Der Hände wünscht’ ich mir vier,
ohne Unterlass.

Sie geniert sich nur selten,
legt ihre Hand auf meine.
Zärtlich verbunden unsere Welten,
hat mich an der Leine.

Sie stört sich nicht daran,
kostet es aus.
Dass man uns sehen kann.
Ich halt das aus!

Das sollte sie wissen.
Ahnte es bereits.
Streift ihren Rock hoch, die Kulissen,
ihre Beine im Spreiz.

Das also hat sie erdacht,
mein Atem stockt.
Ob sie wohl innerlich lacht?
Ihr Antlitz frohlockt.

Das hält sie nicht auf,
rutscht zu mir heran.
Setz sich auf mich, ich zerlauf.
Ich in ihrem Bann.

Das bereut sie keinesfalls.
Warum sollte sie?
Ihre Zunge tänzelt mir am Hals,
gefühlt wie nie.

Sie presst sich an mich,
lässt mich erhitzen.
Unter ihren Schenkeln spüre ich
unaufhörliches Schwitzen.

Sie fixiert mich mit Blicken,
nimmt mich gefangen.
Darf jetzt nicht ersticken!
Nackte Haut, mein Verlangen.

Sie erzwingt sich meinen Halt.
Greif’ nach ihren Hüften.
Zarte Haut, vom Schweiß ganz kalt,
mit ihren intimen Düften.

Sie drängt mich, sie zu fassen,
schiebt meine Hand ihr unter.
Kann sie nicht mehr von dort lassen,
mein Blick wandert hinunter.

Das bemerkt sie augenblicklich,
packt mich am Kinn.
Sie weiter streichelnd, zieht sie mich
zu ihren Lippen hin.

Das genießt sie mit Gelüsten,
lehnt sich zurück.
Streicht mit Händen hinauf zu ihren Brüsten,
umschließt ihr Glück.

Das fordert sie. Mir sie anzusehen,
will sie mir deuten.
Massiert sich behände, lässt sich gehen,
und das vor all den Leuten.

Das nimmt sie sich als nächstes vor,
löst ihren Binder.
Derweil lugt Knopf um Knopf das Hemd hervor.
Ich könnte das geschwinder!

Sie wird’s mir am Gesicht ablesen,
hält mich hin.
Schon immer war es so gewesen,
weil ich so bin.

Sie knöpft es langsam auf, ihr Hemd.
Registriert mein Stöhnen.
Nichts an ihr ist für mich fremd.
Mag sie verwöhnen.

Sie schnellt mir plötzlich entgegen,
das Hemd ganz offen.
Erkennbar, ihre Brust, und mein Segen.
Lässt mich hoffen.

Sie begehrt erneut meinen Mund,
umschließt ihn mit ihrem.
Spielt mit meiner Zunge und tut kund,
mich in ihr zu verlieren.

Sie nimmt sich meine linke Hand,
legt sie sich auf den Bauch.
Dort soll sie nicht bleiben, hab’s erkannt.
Drum wandert sie auch.

Sie will, dass es so geschieht.
Bestärkt mich gemach.
Ihren Bauch sanft liebkost haucht sie und sieht,
ich gebe ihr nach.

Das kommt ihr sichtbar gelegen,
wiegt sich nach hinten.
Ihr Hemd seitlich hinabrutscht. Ich hingegen
folge ihren Finten.

Das gehört zu ihrem Spiel,
bin Opfer ihrer Macht.
Ihre Rundungen ertastend, küsse ich viel.
Ihre Brust, deren Spitzen, ganz sacht.

Das bringt sie zum Glühen,
ihre Wangen rot.
Meine Hände sich gern mit ihr mühen,
ihr oberstes Gebot!

Das findet sie stimulierend.
Jetzt den Hut abgesetzt.
Den Gaffern zugeworfen. Diese irritierend,
fühlt sich ihr Stolz verletzt.

Sie umschlingt meinen Körper beherzt,
schmiegt sich an.
Ihre Nacktheit, ihr Stil mit mir scherzt,
ich nicht widerstehen kann.

Sie springt hoch, reißt sich los.
Senkt arrogant den Blick.
Meine feuchten Hände in meinem Schoß,
die Stuhllehne im Genick.

Sie hält mich gegen den Stuhl gedrückt,
bleibt auf kühler Distanz.
Sich nach ihren Sachen schnell gebückt,
verschwindet sie. Diesmal ganz.


© 2008 H.S.

_DAS EDLE IM MONSTRUM_

Ein Schauspiel



PERSONEN:

STAMM - Ein Baumkuchen

SCHNITTER - Ein Jüngling


Schauplatz: Eine geräumige Wohnküche, inmitten ein runder Tisch.
Schnitter auf einem Stuhl am Tisch sitzend, während Stamm - vor ihm liegend
auf dem Tisch - zum Verzehr der Verpackung bereits entledigt wurde.



EINZIGER AUFZUG

EINZIGER AUFTRITT


STAMM: Dein Blick gefällt mir nicht!

SCHNITTER: Was Du nicht sagst, Stamm!

STAMM: Wozu hältst Du dieses Monstrum von Messer in Deiner Hand, wenn Du es doch nicht gegen mich benutzen willst?

(Schnitter senkt den Kopf, und seufzt. Er antwortet leise, kaum hörbar)

SCHNITTER: Gut erkannt, mein Freund.

(Kurzes Schweigen)

STAMM: Sie lässt Dich nicht los, wie?!

SCHNITTER: Ist wohl kaum zu übersehen, was?!

STAMM: Ich verstehe nicht, wieso Du noch hier sitzt? An Deiner Stelle würde ich ihr sagen, was in Dir vorgeht.

SCHNITTER: Ich sitze hier, weil ich Hunger hab, Stamm.

(Stamm reißt entsetzt die Augen auf und stöhnt)

STAMM: Oh?! Du meinst…

SCHNITTER: So sieht’s aus, mein Lieber. Du bist hier, ich bin hier, …

STAMM: Aber SIE ist nicht hier! Und seit wann ist Dir bitte das Hungergefühl bekannt? Hast es wohl für Dich neu entdeckt? Du isst doch sonst nicht viel, in solchen Situationen schon garnicht.

SCHNITTER: Vorsicht, Speise! Dein Mundwerk ist lose.

(Beide blicken sich an. Erneutes Schweigen)

STAMM: Komm’ schon. Schreib’ ihr was Nettes. Sie wird Dir verzeihen. Wirst sehen.

SCHNITTER: Ich kann ihr nicht schreiben, Stamm. Und auch nicht mit ihr sprechen. Ich kann nur hier sitzen…

STAMM: Wie, Du kannst ihr nicht schreiben? Hast Du’s verlernt? Bist ihr wohl nicht gewachsen, Schnitterleinchen?!

(Stamm schmunzelt in seine Schokoladenglasur hinein)

SCHNITTER: Ach was, Stamm! Du verstehst einfach nicht.

STAMM: Was verstehe ich nicht? Ist es so kompliziert?

(Schnitter schweigt)

STAMM: Na, und? Wird’s bald? Wie Du siehst, hab ich heute nichts Erstrebenswertes mehr vor.

SCHNITTER: Du verstehst es wirklich, Deine Halbwertszeit noch zu halbieren!!

(Hält ihm das Kuchenmesser mit blitzender Klinge vor den Leib)

STAMM: Hui, das Ausmaß Deiner Verzweiflung bringt Dich vom Weg ab, weißt Du das? Wenn Du Dich schon auf diese Weise an Schwächeren vergreifen willst. Drohgebärden werden Dir nicht weiterhelfen.

SCHNITTER: Wohl die Weisheit gleich mit Schöpfkellen gefressen?!

STAMM: Sachte, Bub. Wir werden laut! Jetzt sag’ schon, was soll das alles? ‚Kann ich nicht’ gibt es nicht!

(Schnitter legt das Messer beiseite, und senkt den Kopf)

SCHNITTER: Gibt es sehr wohl, mein Freund. Gibt es sehr wohl. Ich habe ihr versprochen, nie wieder das Wort an Sie zu richten. Um sie nicht zu verletzen. Und ich gehöre zu den Menschen, die Wort halten, Stamm!

STAMM: Du meine Güte! Stur ist er auch noch?! Sie sich das einer an!

SCHNITTER: Ich habe meine Gründe. Glaube mir.

(Stille)

STAMM: Du hast ihr wehgetan, nicht wahr?

SCHNITTER: Ja, Stamm. Das hab’ ich. Sehr sogar. Wie Du weißt, richte ich mit Worten großen Schaden an.

STAMM: Aber, aber. Nicht doch.

SCHNITTER: Hör’ auf, mich illuminieren zu wollen! Du weißt, ich kann mit Worten töten. So beinahe schon geschehen!

STAMM: Soviel ich weiß, ist damals alles gut ausgegangen. Er hat Dir ganz bestimmt verziehen.

SCHNITTER: Es ist aber geschehen, Stamm. Und ich hätte nichts mehr dagegen tun können. Mir ist es lediglich erspart geblieben, die Verantwortung für die Umstände übernehmen zu müssen.

STAMM: Das ist lange her. Du bist längst nicht mehr Derselbe. Und überhaupt. Wenn Du mit ihr sprichst, dann wird sie sehen, dass Du…

SCHNITTER: Lass' gut sein, Stamm. Ich bin ein Mann des Wortes. Und ich sage Dir noch einmal: Es bleibt dabei!

STAMM: Hm… Verfahrene Situation.

(Die Blicke der Beiden kreuzen sich, sie grübeln)

STAMM: Da es sowieso ausweglos scheint: Was hättest Du ihr denn gern noch sagen wollen?

SCHNITTER: Ach Stamm. Erinnerst Du Dich noch an ‚IPHIGENIE AUF TAURIS’?

STAMM: Klar doch! Von diesem Goethe. Ich kann mich noch an diesen ganzen Mythologie-Kram erinnern. Wie hieß doch gleich Agamemnons Frau mit diesem furchtbar
unaussprechlichen Namen?

SCHNITTER: ‚Klytämnestra’. Aber die meine ich gar nicht, Stamm. Mir geht es um Pylades.

STAMM: Was war mit dem? Versteh’ nicht ganz?

SCHNITTER: Weißt Du noch, was Pylades zu Orest sagte? Er hatte doch versucht, seinen Bruder, der sich wegen des gemeinsamen Mordes an der eigenen Mutter schrecklich quälte, aufzumuntern. Richtig?

STAMM: Kann schon sein, weiß nicht mehr so genau… Und?

SCHNITTER: Pylades sagte im ersten Auftritt des zweiten Aufzuges zu Orest: „Und Lust und Liebe sind die Fittiche zu großen Taten.“

STAMM: Und weiter? Was hat das mit Deiner Muse zu tun?

SCHNITTER: Versteh’ doch, Stamm. Ich habe sie sehr schlecht behandelt. Und was noch viel schlimmer ist: Ich habe mit ihr arge Spielchen getrieben, die sich im Umgang mit einer Dame nicht ziemen. Auch die meinigen Taten waren demnach nicht von Größe. Und schon gar nicht ehrenwert.

STAMM: Sieh’ mal einer an, Frankensteins Gentleman!

SCHNITTER: Meine Rede. Jetzt werd’ ich ihr nie mehr in die Augen sehen können, ohne mich gleichzeitig für meine Missetaten zu schämen …

(Bedenkliches Schweigen)

SCHNITTER: Außerdem halte ich mein Wort. Das steht fest! Das habe ich ihr schließlich versprochen. Daran gibt es auch nichts zu rütteln. Durch mein Verhalten habe ich
mich selbst disqualifiziert!

STAMM: So wie ich das sehe, waren es in Deinem Fall aber nur Worte. Oder lieg’ ich da etwa falsch?

SCHNITTER: Eben drum. Gerade deshalb. Du weißt doch, wie schwer sie wiegen. Wie unumstößlich sie sind.

STAMM: Wenn Du meinst?! Glaubst Du nicht, sie wartet auf ein Zeichen von Dir?

SCHNITTER: Denke, nicht.

STAMM: Was sagt Dir Dein Bauchgefühl?

(Als Schnitter den Blick auf ihn richtet, bemerkt Stamm plötzlich die Unachtsamkeit seiner Wortwahl)

SCHNITTER: Mein Bauchgefühl? Ich weiß nicht, sag’ Du’s mir?!

(Stamm zuckt zusammen. Schnitter hebt seine Schultern, lächelt, und legt die Stirn mitleidig in Falten)

SCHNITTER: Lass uns was essen, Stamm!


© 2006 R.K.

_DES NACHTS_

IN DEN STUNDEN ZWISCHEN DEN TAGEN … vernehme ich hin und wieder deine Stimme. Es ist dann so, als ob du ganz nah bei mir wärst. Dann merke ich erst, wie die Illusion zerfällt, wenn ich hochschrecke, im Bett sitzend, erschrocken umherblickend, suchend. Dann stehe ich auf und laufe in die Küche, um einen Schluck Wasser zu trinken, bevor ich mich ernüchtert wieder ins Bett lege, die Augen immer noch geschlossen. Der dezente Luftschleier, der sanft um meine nackte Haut streicht, führt mich sicher durch die Nacht. Beinahe sehnsuchtstrunken sinke ich in den Schlaf und merke eben noch, dass ich meinen linken Arm nach dir ausstrecke und schnurre. Dass die Tage inzwischen kürzer werden und die Dunkelheit früher hereinbricht, nehme ich kaum wahr. Einzig die Nacht ist es, die ich spüre. Die Frau, nach der meine Hände greifen wollen, dabei behutsam über die Kopfkissen streifend, die weibliche Gestalt in meinen Federn, die mir erneut die Antwort auf meine halbschlaftrunkenen, geflüsterten Sehnsüchte schuldig bleibt. Und doch lässt sie mich ruhig schlafen. Ich weiß, dass sie bei mir ist, mir zuflüstert, behutsam über mich wacht … IN DEN STUNDEN ZWISCHEN DEN TAGEN


© 2006 R.K.

_NÄSSE_

Regentropfen an meinen Fensterscheiben.
Sie warnen mich davor, Dir zu sagen: „Du musst bleiben.“
Die unzähligen schlaflosen Nächte mich zerreiben,
weil ich mir wünsche, Dich zu umgeben, Dich zu atmen, statt Dir nur zu schreiben.

Ich wische sie hinfort, die Tropfen.
Zwecklos. Schon streifen neue das Glas, sie klopfen.
Sie trommeln im Reigen, packen sich gegenseitig bei den Schopfen.
Je mehr sich vereinen, desto bitterer das Schlucken. Sie drängen, sie stopfen.

Leere Gläser, leere Flaschen.
Pelzig und taub der Geschmack im Rachen, halbnüchterne Laschen.
Die belebenden Momente, ersehnt. Mit Hingabe sollten sie uns weiterhin vernaschen.
Doch sie sehen weg, übersehen uns. Wollen keinen Blick mehr von uns erhaschen.

Blutige Fingerspitzen, Schnitte und Risse in den Händen.
Nichts mehr übrig. Nur noch blanke weiße Farbe an den Wänden.
Es ist soweit aufgestellt, was stehen muss. Gleich dem Marktplatz mit seinen Ständen.
Nur die Sehnsucht quält sich, schreit unaufhörlich in den schwelenden Bränden.

Gelöscht der Brand. Vom Regenguss.
Lodert nie mehr auf, schmeckt faul, des Gedankens Kuss.
Kaum ein Ende, das sich derart gierig freut auf einen solchen Schluss.
Keine Kraft, die sich drum rankt, Dir zu versagen, Deinen Ungenuss.

Nur noch Worte, die geschrieben stehen.
Sie nicht beschreiben können, wie wir Dich sehen.
Die Türen, geschlossen, als Du gegangen, sich klar in eine Richtung drehen:
Sie halten auf, was uns vereint. Halt nicht auf, was uns zerteilt! Wir gehen.


© 2006 GsP

_OMBRAGE_

Der Siedepunkt Deiner Macht
Gräbt Behände
Aber Wohl Durchdacht
Immer Größere Gänge
Höher, Breiter, Von Kaum Messbarer Länge
Während Er Über Dich Wacht

Die Plage Deiner Last
Schnürt Behutsam
Aber Mit Hast
Immer Dickere Taue
Steif, Fest, Mit Kaum Lösbarer Klaue
Deinen Torso Um Ihren Mast

Die Struktur Deiner Leere
Feilt Präzise
Aber Mit Ehre
Immer Schärfere Schneiden
Stählern, Glänzend, Mit Unerträglichen Leiden
Wirst Zur Elite Ihrer Speere

Der Abrieb Deiner Massen
Züchtet Heimlich
Aber Sehr Gelassen
Immer Blassere Formate
Von Dir, Und Von Dir, Nur Von Dir
Um Von Euch Ab Zu Lassen


© 2010 GsP

_SCHLEUSE_

[Es]
Sich inmitten des Raumes das Schreiten erhitzt
Es schwitzt
Sich das den Raum einbettende Gewänd verhärmt
Es lärmt
Sich das nach drinnen einfallende Licht erbricht
Es sticht
Sich das mühsam verelend’nde Koma zerdrischt
Es erlischt

[Sie]
Sich die gallene Schwärze im Dunste verliert
Sie krepiert
Sich die grätzende Fäule schier Bedeutung beimisst
Sie frisst
Sich die wuchtige Luft im Raum entseucht
Sie keucht
Sich die eingefundene Ohnmacht trickreich inszeniert
Sie stiert

[Er]
Sich der geschwätzige Schauder am Nichts vergeht
Er gesteht
Sich der gehässige Frevel stolz am Schwund aufreibt
Er bleibt
Sich der wildernde Befall hindurch-exzessiert
Er marschiert
Sich der lähmende Schrei in die Ruhe verknallt
Er verhallt

[Du]
Du dich flächig mit Lasuren überziehst
Du fliehst
Du dich zusehends um Kleinode rankst
Du krankst
Du dich ziellos in den Wogen der Brache verläufst
Du ersäufst
Du dir selbst nicht widerstehst
Du niedergehst

[Ich]
Friere …


© 2006 GsP

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